Biografien> Friedrich Lohmeyer
Friedrich Lohmeyer(11. August 1890, Hannover)
Friedrich (Fritz) Lohmeyer absolvierte eine Lehre als Konditor, übte diesen Beruf jedoch nie aus. 1915 wurde er zum Heeresdienst eingezogen, 1916 zeitweilig entlassen, dann wieder einberufen, bis er schließlich 1918 krankheitsbedingt — er war sehschwach — ausschied. Nach Kriegsende arbeitete er als Hilfsarbeiter bei der Maschinenfabrik Gebrüder Körting, die ihn 1924 entließ. Seit dieser Zeit arbeitslos erfolgte schließlich 1930 wegen zu geringer Sehkraft die Invalidisierung.
Im Jahre 1913 wurde er Mitglied der SPD, 1928 trat er dem DMV bei. In der Zeit der Erwerbslosigkeit engagierte er sich im Reichsbanner und als ehrenamtlicher Helfer bei der Arbeiterwohlfahrt. Zwecks Weiterbildung nahm er an Kursen und Vorträgen des Arbeiterbildungsvereins teil.
Da die Invalidenrente zum Unterhalt der Familie nicht ausreichte, betrieb er einen Hausierhandel mit Seifen und kam so mit vielen Menschen in Berührung. Daneben arbeitete er ehrenamtlich in der SPD. Noch 1930 wird er einer von insgesamt 45 SPD-Abteilungsleitern in Hannover. Bis 1933 ist er für den 11. Bezirk, Hannover-Oststadt, zuständig.
Im Herbst 1933 erhielt Fritz Lohmeyer von Bruno Cickron, den er aus der gemeinsamen Arbeit bei der Arbeiterwohlfahrt her kannte, Teile eines Exemplars der Sozialistischen Blätter, deren Inhalte sie diskutierten. Am 15. August 1933 wurde Lohmeyer zusammen mit anderen SPD-Funktionären zum ersten Mal vorübergehend verhaftet. Im Anschluss daran entschied er sich zur Mitarbeit in der Sozialistischen Front und verteilte in der Folgezeit die Sozialistischen Blätter an den Lehrer Rudolf Wieding, der sein Kunde im Seifenhandel war, sowie in zunehmender Zahl an Ernst Gremse, Fritz Oelze und Rudolf Prochnow, die er aus der Tätigkeit in der SPD und von der Volkshochschule her kannte.
Lohmeyer wurde einer der Hauptverteiler der Sozialistischen Blätter. Als Leiter der Abteilung VII erhielt er auch die Funktionärsschriften. Er warb neue Anhänger und Unterverteiler und überwachte den Vertrieb in seiner Abteilung. Sein von ihm betriebener Seifenhausierhandel gab seiner illegalen Tätigkeit und seiner Rolle als Mittelsmann zwischen Franz Nause und den anderen Abteilungsleitern eine hervorragende Tarnung.
Drei Jahre nach der ersten Verhaftung wurde Fritz Lohmeyer am 19. Februar 1936 erneut arretiert und im Gestapo-Gefängnis Schlägerstraße misshandelt. Bis zum 27. Oktober 1937 saß er im Gerichtsgefängnis in Hannover in Untersuchungshaft. Am 28. Oktober 1937 verurteilte ihn der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus, die er überwiegend bis zum 19. August 1941 im Zuchthaus Hameln verbüßte.
Am Ende der Strafzeit 1941 wurde er nicht entlassen, sondern in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Schwerkrank und fast blind wurde er vier Jahre später, am 15. Februar 1945, ins Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Im Außenlager Ebensee, das im österreichischen Salzkammergut lag, musste er im Bergwerk arbeiten. Laut Befreiungsliste des Konzentrationslagers Mauthausen gehörte er zu den am 6. Mai 1945 durch die amerikanische Armee befreiten Häftlinge. Er starb zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an den durch die Lagerhaft verursachten körperlichen Schädigungen. Durch Beschluß des Amtsgerichts Hannover vom 12. Januar 1949 wird er zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.
Im Jahre 1913 wurde er Mitglied der SPD, 1928 trat er dem DMV bei. In der Zeit der Erwerbslosigkeit engagierte er sich im Reichsbanner und als ehrenamtlicher Helfer bei der Arbeiterwohlfahrt. Zwecks Weiterbildung nahm er an Kursen und Vorträgen des Arbeiterbildungsvereins teil.
Da die Invalidenrente zum Unterhalt der Familie nicht ausreichte, betrieb er einen Hausierhandel mit Seifen und kam so mit vielen Menschen in Berührung. Daneben arbeitete er ehrenamtlich in der SPD. Noch 1930 wird er einer von insgesamt 45 SPD-Abteilungsleitern in Hannover. Bis 1933 ist er für den 11. Bezirk, Hannover-Oststadt, zuständig.
Im Herbst 1933 erhielt Fritz Lohmeyer von Bruno Cickron, den er aus der gemeinsamen Arbeit bei der Arbeiterwohlfahrt her kannte, Teile eines Exemplars der Sozialistischen Blätter, deren Inhalte sie diskutierten. Am 15. August 1933 wurde Lohmeyer zusammen mit anderen SPD-Funktionären zum ersten Mal vorübergehend verhaftet. Im Anschluss daran entschied er sich zur Mitarbeit in der Sozialistischen Front und verteilte in der Folgezeit die Sozialistischen Blätter an den Lehrer Rudolf Wieding, der sein Kunde im Seifenhandel war, sowie in zunehmender Zahl an Ernst Gremse, Fritz Oelze und Rudolf Prochnow, die er aus der Tätigkeit in der SPD und von der Volkshochschule her kannte.
Lohmeyer wurde einer der Hauptverteiler der Sozialistischen Blätter. Als Leiter der Abteilung VII erhielt er auch die Funktionärsschriften. Er warb neue Anhänger und Unterverteiler und überwachte den Vertrieb in seiner Abteilung. Sein von ihm betriebener Seifenhausierhandel gab seiner illegalen Tätigkeit und seiner Rolle als Mittelsmann zwischen Franz Nause und den anderen Abteilungsleitern eine hervorragende Tarnung.
Drei Jahre nach der ersten Verhaftung wurde Fritz Lohmeyer am 19. Februar 1936 erneut arretiert und im Gestapo-Gefängnis Schlägerstraße misshandelt. Bis zum 27. Oktober 1937 saß er im Gerichtsgefängnis in Hannover in Untersuchungshaft. Am 28. Oktober 1937 verurteilte ihn der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamm wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus, die er überwiegend bis zum 19. August 1941 im Zuchthaus Hameln verbüßte.
Am Ende der Strafzeit 1941 wurde er nicht entlassen, sondern in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Schwerkrank und fast blind wurde er vier Jahre später, am 15. Februar 1945, ins Konzentrationslager Mauthausen überstellt. Im Außenlager Ebensee, das im österreichischen Salzkammergut lag, musste er im Bergwerk arbeiten. Laut Befreiungsliste des Konzentrationslagers Mauthausen gehörte er zu den am 6. Mai 1945 durch die amerikanische Armee befreiten Häftlinge. Er starb zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an den durch die Lagerhaft verursachten körperlichen Schädigungen. Durch Beschluß des Amtsgerichts Hannover vom 12. Januar 1949 wird er zum 8. Mai 1945 für tot erklärt.