Biografien> Walter Spengemann
Walter Spengemann(21. Juli 1904, Hannover)
Walter Spengemann wuchs in einer künstlerisch orientierten Familie auf. Seine Mutter Luise war Bildhauerin und gehörte dem Kreis um Kurt Schwitters an, der Vater Christoph hatte Bücher über Künstler, darunter Schwitters, veröffentlicht und lange Zeit Kunstkritiken für den "Volkswillen" geschrieben. Der Sohn Walter studierte nach dem Abitur 1924 an den Hochschulen Hannover, Hamburg und Göttingen je zwei Semester Völkerkunde und "exotische Sprachen". Während seiner Assistenzzeit im Museum in Emden zog er sich eine chronische Erkrankung zu, die eine weitere Museumstätigkeit ausschloss. Als freier Schriftsteller verfasste er seit 1928 Beiträge für verschiedene Tageszeitungen in- und außerhalb Hannovers. Seit 1929 schrieb er für den "Volkswillen" den lokalen und Unterhaltungsteil. Versuche, als Werbetexter, Schriftsetzer und Fotograf Fuß zu fassen, schlugen fehl.
1929 trat er der SPD bei. Im Januar 1930 wurde er Jugendleiter der SSG, 1931 Mitglied des Reichsbanners.
Nach der Märzwahl 1933, als auch das Jungbanner vergeblich auf den Befehl zum Losschlagen wartete, verteilte Spengemann in Abständen von einigen Wochen ein eigenes Nachrichtenblatt an Mitglieder der SSG und des Jungbanners, das er durchschriftlich in einer Auflage von etwa zehn Stück selbst herstellte. Arno Scholz, im April 1933 verhaftet, ließ aus dem Gefängnis dem technischen Leiter des Jungbanners, Alfred Preuß, die Anweisung zukommen, Spengemann zum politischen Leiter zu machen.
Im März 1933 stellte Spengemann nach starkem Mitgliederschwund die Nachrichtenabteilung des Jungbanners neu zusammen und nahm auch Mädchen auf, darunter seine Verlobte Ilse Steinitz, Hildegard Schöneberg und Brunhilde Schmedes. Im August 1933 unterstellte er das Jungbanner dem Schufo-Führer Bernhard Furch. Immer mehr Mitglieder des Jungbanners gaben allerdings die illegale Arbeit auf, andere schlossen sich ohne sein Zutun der Sozialistischen Front an, so dass er im Frühjahr 1934 nur noch wenige Leute zur Verfügung hatte, mit denen er zur Sozialistischen Front übertrat. Er ließ Werner Blumenberg dabei in dem Glauben, dass das gesamte Jungbanner noch geschlossen hinter Spengemann stünde.
Seit Frühjahr 1934 bis zum Februar 1936 beschaffte Walter Spengemann Nachrichten für die Sozialistischen Blätter aus der internationalen Presse und durch Abhören ausländischer Sender. Seine Mutter, die Künstlerin Luise Spengemann, und die bald nach London emigrierende Ilse Steinitz halfen ihm dabei.
Mit Peter Schneider organisierte er den internationalen Versand der Sozialistischen Blätter. Hilfe aus dem Ausland erhielten sie von der als Jüdin inzwischen nach London emigrierten Ilse Steinitz, die die Flugschriften in London an politische Stellen und den für Hannover zuständigen Grenzsekretär der Sopade in Amsterdam weiter gab.
Als Leiter der Abteilung VIII verteilte er, eigenen Angaben zufolge, die Sozialistischen Blätter an drei Kreise: die Angehörigen der Nachrichtenabteilung, einige Abteilungsführer des Jungbanners und an ehemalige Mitglieder der SSG. Außerdem sollen sein Vater Christoph Spengemann, Meta Kulp, Karl Anhalt und das Ehepaar Dettmer in Hannover, und außerhalb Hannovers Hermann Spieske in Rehme, Karl Jäcker in Werste, der Zigarrenhändler August Fischer in Bielefeld, Ernst Romer in Otterndorf, Heinrich Breitenbach in Nienburg, Maxim Bosse in Zwickau die Sozialistischen Blätter ebenfalls von ihm erhalten haben.
Anfang 1936 schied Walter Spengemann wegen verschiedener Zerwürfnisse mit Werner Blumenberg aus der Organisation Sozialistische Front aus.
Einen Tag nach der Flucht Werner Blumenbergs und Frieda Vahrenhorsts nach Holland wurde Walter Spengemann von der Gestapo verhaftet. Am 23. September 1937 verurteilte ihn der II. Senat des Oberlandesgericht Hamm zu zehn Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Seine Haftzeit verbrachte er im Zuchthaus Hameln.
1929 trat er der SPD bei. Im Januar 1930 wurde er Jugendleiter der SSG, 1931 Mitglied des Reichsbanners.
Nach der Märzwahl 1933, als auch das Jungbanner vergeblich auf den Befehl zum Losschlagen wartete, verteilte Spengemann in Abständen von einigen Wochen ein eigenes Nachrichtenblatt an Mitglieder der SSG und des Jungbanners, das er durchschriftlich in einer Auflage von etwa zehn Stück selbst herstellte. Arno Scholz, im April 1933 verhaftet, ließ aus dem Gefängnis dem technischen Leiter des Jungbanners, Alfred Preuß, die Anweisung zukommen, Spengemann zum politischen Leiter zu machen.
Im März 1933 stellte Spengemann nach starkem Mitgliederschwund die Nachrichtenabteilung des Jungbanners neu zusammen und nahm auch Mädchen auf, darunter seine Verlobte Ilse Steinitz, Hildegard Schöneberg und Brunhilde Schmedes. Im August 1933 unterstellte er das Jungbanner dem Schufo-Führer Bernhard Furch. Immer mehr Mitglieder des Jungbanners gaben allerdings die illegale Arbeit auf, andere schlossen sich ohne sein Zutun der Sozialistischen Front an, so dass er im Frühjahr 1934 nur noch wenige Leute zur Verfügung hatte, mit denen er zur Sozialistischen Front übertrat. Er ließ Werner Blumenberg dabei in dem Glauben, dass das gesamte Jungbanner noch geschlossen hinter Spengemann stünde.
Seit Frühjahr 1934 bis zum Februar 1936 beschaffte Walter Spengemann Nachrichten für die Sozialistischen Blätter aus der internationalen Presse und durch Abhören ausländischer Sender. Seine Mutter, die Künstlerin Luise Spengemann, und die bald nach London emigrierende Ilse Steinitz halfen ihm dabei.
Mit Peter Schneider organisierte er den internationalen Versand der Sozialistischen Blätter. Hilfe aus dem Ausland erhielten sie von der als Jüdin inzwischen nach London emigrierten Ilse Steinitz, die die Flugschriften in London an politische Stellen und den für Hannover zuständigen Grenzsekretär der Sopade in Amsterdam weiter gab.
Als Leiter der Abteilung VIII verteilte er, eigenen Angaben zufolge, die Sozialistischen Blätter an drei Kreise: die Angehörigen der Nachrichtenabteilung, einige Abteilungsführer des Jungbanners und an ehemalige Mitglieder der SSG. Außerdem sollen sein Vater Christoph Spengemann, Meta Kulp, Karl Anhalt und das Ehepaar Dettmer in Hannover, und außerhalb Hannovers Hermann Spieske in Rehme, Karl Jäcker in Werste, der Zigarrenhändler August Fischer in Bielefeld, Ernst Romer in Otterndorf, Heinrich Breitenbach in Nienburg, Maxim Bosse in Zwickau die Sozialistischen Blätter ebenfalls von ihm erhalten haben.
Anfang 1936 schied Walter Spengemann wegen verschiedener Zerwürfnisse mit Werner Blumenberg aus der Organisation Sozialistische Front aus.
Einen Tag nach der Flucht Werner Blumenbergs und Frieda Vahrenhorsts nach Holland wurde Walter Spengemann von der Gestapo verhaftet. Am 23. September 1937 verurteilte ihn der II. Senat des Oberlandesgericht Hamm zu zehn Jahren Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Seine Haftzeit verbrachte er im Zuchthaus Hameln.