Die Sozialistische Front Hannover

Bruno Cickron leitete Abteilung VI. Ihre Mitglieder rekrutierten sich überwiegend aus dem Volkschor, einem gleichgeschalteten Chor, dessen Sänger mehrheitlich aus der Arbeitersängerbewegung kamen. Dirigent und Leiter war Karl Schinke, ein 1933 entlassener Lehrer der Bürgerschule 7 am Engelbosteler Damm, einer "Weltlichen Schule". 

Der Schwerpunkt der konspirativen Arbeit lag in der Calenberger Neustadt. Hier wohnte unter anderem Eduard Schröder, ehemaliger Angestellter des ZdA und Mieterbundes, über den eine Verbindung zu Heinrich Frohme bestand, ebenfalls ZdA, und Georg Roboom, der bis 1933 Parteisekretär in Hildesheim war und nun in Hannover-Linden lebte. Über beide bestanden Beziehungen zum Funktionärskreis der Sozialistischen Front, über Roboom außerdem nach Hildesheim und Alfeld, die später eine wichtige Rolle beim Aufrollen der Organisation spielten. 

Abteilung VI brachte jedesmal 40 bis 50 Exemplare der Sozialistischen Blätter in Umlauf. Nach Willy Wendts Verhaftung am 8. März 1935 erhielt Bruno Cickron die zu verteilenden Exemplare der Sozialistischen Blätter durch Franz Nause und Auguste Breitzke, die er an Unterverteiler wie  Friedrich Isensee, Albert Lechten und Karl Schinke weiter gab. Da die Verhaftungswelle von Anfang 1935 auch eine interne Umstrukturierung nach sich zog, belieferte Bruno Cickron zunächst nur noch Albert Lechten mit inzwischen 18 bis 20 Exemplaren der Sozialistischen Blätter, die dieser wiederum an Karl Schinke und an August Schröder in Hildesheim weitergab.