Biografien> Anna Kanngießer
Anna Kanngießer(20. September 1913, Halberstadt)
Anna Kanngießer lernte Walter Spengemann 1936 durch ihren SAJ-Kameraden Hermann Sedat kennen. Sie wollte ihre Aufwartstelle bei dem Schriftsteller Wedemeyer aufgeben und war auf der Suche nach einer neuen Anstellung. Nach mehreren Besuchen wurde auch über Politik gesprochen und sie erhielt ein Exemplar der Sozialistischen Blätter.
Zu dieser Zeit traf sie auch mit Frieda Vahrenhorst zusammen — beide kannten sich ebenfalls aus der SAJ —, und erfuhr, dass sie über die illegale Arbeit Walter Spengemanns seit Längerem informiert war. Durch Frieda Vahrenhorst machte sie auch die Bekanntschaft mit Werner Blumenberg.
Zwei Wochen vor Ostern 1936 fuhren die beiden Frauen gemeinsam nach Holland; Frieda Vahrenhorst besuchte Verwandte, Anna Kanngießer lernte in dieser Zeit den im Frühjahr 1936 nach Holland geflüchteten Peter Schneider kennen.
Anna Kanngießer, Frieda Vahrenhorst und Werner Blumenberg diskutierten politische Geschehnisse „in einem Birkenwäldchen vor der Stadt“. Letzterer habe ihr auch erzählt, das bei den Hanomag- Werken und anderen hannoverschen Fabriken und auch zum Teil bei der neu errichteten Werkpolizei Gruppen der Sozialistischen Front bestünden. Auch Polizeibeamte in Hannover würden die Sozialistischen Blätter lesen. Außerdem sei die Organisation bestrebt, Geld für den Ankauf von Waffen zu erhalten. Blumenberg habe deshalb Verbindung zu Emigranten nach Prag aufgenommen und erwarte von dieser Seite bald Unterstützung.
Zwei Jahre zuvor hatte Anna Kanngießer in Binz auf Rügen Henny Wahlen und Karl Meerwald aus Hamburg kennen gelernt und mit ihnen Adressen getauscht. Als die beiden Hamburger im Mai 1936 Anna Kanngießer in Hannover besuchten, lernten sie auch Frieda Vahrenhorst und Christoph Spengemann kennen. Sie erfuhren von den Aktivitäten der Sozialistischen Front und erhielten ein Exemplar der Sozialistischen Blätter. In der Folgezeit schickte Anna Kanngießer wenigstens dreimal die Sozialistischen Blätter postlagernd nach Hamburg.
Auf einer dieser Sendungen — die Sozialistischen Blätter wurden als Drucksachen verschickt — soll handschriftlich gestanden haben: "Schönen Gruß an Karl". Das verletzte die Postbestimmungen, die Sendung wurde geöffnet, geprüft und der Gestapo übergeben.
Henny Wahlen und Karl Meerwald wurden am 10. Juli 1936 festgenommen und befanden sich vier Tage später im Gerichtsgefängnis Hamm. Die Gestapo zwang sie, ihr beim Einschleusen eines Spitzels zu helfen. Die sich daraus entwickelnden Ereignisse führten schließlich zur Flucht Werner Blumenbergs in der Nacht vom 16. zum 17. August 1936 nach Holland.
Anna Kanngießer wurde am 17. August 1936 verhaftet und ins Gestapogefängnis Schlägerstraße gebracht, und am 20. Oktober 1936 ins Gerichtsgefängnis Hannover überstellt. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilte sie am 28. Oktober 1937 zu zwei Jahren Zuchthaus. Ein Jahr, zwei Monate und elf Tage U-Haft wurden ihr anerkannt. Die verbleibende Strafe verbüßte sie, wie auch Auguste Breitzke, im Zuchthaus Lübeck-Lauerhof.
Zu dieser Zeit traf sie auch mit Frieda Vahrenhorst zusammen — beide kannten sich ebenfalls aus der SAJ —, und erfuhr, dass sie über die illegale Arbeit Walter Spengemanns seit Längerem informiert war. Durch Frieda Vahrenhorst machte sie auch die Bekanntschaft mit Werner Blumenberg.
Zwei Wochen vor Ostern 1936 fuhren die beiden Frauen gemeinsam nach Holland; Frieda Vahrenhorst besuchte Verwandte, Anna Kanngießer lernte in dieser Zeit den im Frühjahr 1936 nach Holland geflüchteten Peter Schneider kennen.
Anna Kanngießer, Frieda Vahrenhorst und Werner Blumenberg diskutierten politische Geschehnisse „in einem Birkenwäldchen vor der Stadt“. Letzterer habe ihr auch erzählt, das bei den Hanomag- Werken und anderen hannoverschen Fabriken und auch zum Teil bei der neu errichteten Werkpolizei Gruppen der Sozialistischen Front bestünden. Auch Polizeibeamte in Hannover würden die Sozialistischen Blätter lesen. Außerdem sei die Organisation bestrebt, Geld für den Ankauf von Waffen zu erhalten. Blumenberg habe deshalb Verbindung zu Emigranten nach Prag aufgenommen und erwarte von dieser Seite bald Unterstützung.
Zwei Jahre zuvor hatte Anna Kanngießer in Binz auf Rügen Henny Wahlen und Karl Meerwald aus Hamburg kennen gelernt und mit ihnen Adressen getauscht. Als die beiden Hamburger im Mai 1936 Anna Kanngießer in Hannover besuchten, lernten sie auch Frieda Vahrenhorst und Christoph Spengemann kennen. Sie erfuhren von den Aktivitäten der Sozialistischen Front und erhielten ein Exemplar der Sozialistischen Blätter. In der Folgezeit schickte Anna Kanngießer wenigstens dreimal die Sozialistischen Blätter postlagernd nach Hamburg.
Auf einer dieser Sendungen — die Sozialistischen Blätter wurden als Drucksachen verschickt — soll handschriftlich gestanden haben: "Schönen Gruß an Karl". Das verletzte die Postbestimmungen, die Sendung wurde geöffnet, geprüft und der Gestapo übergeben.
Henny Wahlen und Karl Meerwald wurden am 10. Juli 1936 festgenommen und befanden sich vier Tage später im Gerichtsgefängnis Hamm. Die Gestapo zwang sie, ihr beim Einschleusen eines Spitzels zu helfen. Die sich daraus entwickelnden Ereignisse führten schließlich zur Flucht Werner Blumenbergs in der Nacht vom 16. zum 17. August 1936 nach Holland.
Anna Kanngießer wurde am 17. August 1936 verhaftet und ins Gestapogefängnis Schlägerstraße gebracht, und am 20. Oktober 1936 ins Gerichtsgefängnis Hannover überstellt. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilte sie am 28. Oktober 1937 zu zwei Jahren Zuchthaus. Ein Jahr, zwei Monate und elf Tage U-Haft wurden ihr anerkannt. Die verbleibende Strafe verbüßte sie, wie auch Auguste Breitzke, im Zuchthaus Lübeck-Lauerhof.