Biografien> Franz Nause
Franz Nause(15. Februar 1903, Achtum)
Franz Nause erlernte den Schlosserberuf bei der Firma Körting in Körtingsdorf. Da sein Vater als Weltkriegsteilnehmer 1918 fiel, musste er die Lehre aufgeben und zum Unterhalt der Familie beitragen. Zunächst war er ein Jahr Bote bei der Hanomag, dann ein weiteres Jahr bei den Prometheus-Werken Herrenhausen als ungelernter Arbeiter in der Lokomotivreparaturwerkstatt tätig, und von 1921 an in der Gummifabrik Excelsior (Continentalwerke), die ihn 1932 mangels Arbeitsaufträgen entließ. Seit dieser Zeit war er arbeitslos.
Im Jahre 1919 wurde er Mitglied der SAJ, organisierte sich im FAV, 1921 trat er in die SPD ein. Seit 1930 war er im Reichsbanner aktiv, Hauptwirkungsgebiet Hannover-Limmer, in dem er auch Bezirkskassierer der SPD war. Seit 1932 gehörte er der Schufo an. Von 1920 bis zur Auflösung 1933 war er im Touristenverein Naturfreunde organisiert.
Franz Nause und Werner Blumenberg lernten sich 1932 kennen. Beide teilten die Ansicht, dass die oberen Parteidienststellen der SPD versagt hätten, da keine Handlungsanweisungen kamen. Sie beschlossen, die Initiative zu ergreifen und die ausbleibenden Stellungnahmen zu den politischen Tagesereignissen selbst zu übernehmen. Blumenberg fertigte auf seiner Schreibmaschine Beiträge mit Durchschlägen an, die von Nause und anderen zuverlässigen Parteigenossen in verschlossenen Umschlägen bei kleineren SPD-Funktionären in die Briefkästen geworfen oder persönlich übergeben wurden.
In einem dieser zwei bis vier Seiten langen Rundschreiben griffen Blumenberg und Nause den örtlichen Parteivorstand an und forderten den Rücktritt des Landtagsabgeordneten der SPD, Albert Behrens. Behrens drohte Franz Nause daraufhin, ihn „hochgehen“ zu lassen, wenn er damit ihn und die Partei in Gefahr brächte. Zwei Tage später wurde Franz Nause in Hannover von der Kriminalpolizei verhaftet, die ihn, ohne ihn überführen zu können, nach zwei Tagen wieder entließ.
Franz Nause, Werner Blumenberg und Willy Wendt waren der Kopf der Sozialistischen Front. In Nauses und Wendts Händen lagen von Anfang an das technische Umsetzen der Flugschriften und das Führen der Organisation. Beide garantierten sowohl das Erscheinen aller in den Jahren 1933 bis 1936 erschienen Ausgaben der Sozialistischen Blätter in hunderten von Exemplaren und eine unbekannte Zahl an Funktionärsschriften. Darüber hinaus vergrößerten sie unablässig den Leserkreis und strukturierten in Absprache mit Blumenberg die gesamte Organisation, bauten die Versandtätigkeit auf und kümmerten sich um den Eingang der Lesegelder, damit die jeweils nächste Flugschrift produziert werden konnte. Seit der Verhaftung Willy Wendts am 5. März 1935 war Franz Nause für diese Bereiche allein zuständig. Unterstützt wurde er dabei von seiner Verlobten Auguste Breitzke.
Am 24. Juni 1936 wurde Bruno Cickron, Leiter der Abteilung VI, verhaftet. Bei seiner Durchsuchung fand die Gestapo einen Zettel mit Namen von Personen, für die er Theaterkarten besorgen wollte. Darauf stand auch der von Franz Nause.
Am 30. Juni 1936 wurde Franz Nause verhaftet und von der Gestapo in Hildesheim bis zu seiner Überstellung ins Gerichtsgefängnis Hildesheim am 17. Oktober 1936 mehrfach vernommen und misshandelt. Am 4. Juli 1937 er folgte die Anklage, und am 23. September 1937 wurde er als einer der Hauptangeklagten durch den Volksgerichtshof in Berlin zu zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. Da er manche Anklagepunkte bis kurz vor der Hauptverhandlung noch leugnete, wurden ihm nur neun Monate der U-Haft angerechnet.
Vom 18. Oktober 1937 bis zum 14. März 1940 verbüßte er seine Strafe im Zuchthaus Hameln, dann im Zuchthaus Brandenburg-Goerden. Hier stirbt er am 20. März 1943 an einer Krankheit, deren Behandlung nicht gewährt wurde.
Im Jahre 1919 wurde er Mitglied der SAJ, organisierte sich im FAV, 1921 trat er in die SPD ein. Seit 1930 war er im Reichsbanner aktiv, Hauptwirkungsgebiet Hannover-Limmer, in dem er auch Bezirkskassierer der SPD war. Seit 1932 gehörte er der Schufo an. Von 1920 bis zur Auflösung 1933 war er im Touristenverein Naturfreunde organisiert.
Franz Nause und Werner Blumenberg lernten sich 1932 kennen. Beide teilten die Ansicht, dass die oberen Parteidienststellen der SPD versagt hätten, da keine Handlungsanweisungen kamen. Sie beschlossen, die Initiative zu ergreifen und die ausbleibenden Stellungnahmen zu den politischen Tagesereignissen selbst zu übernehmen. Blumenberg fertigte auf seiner Schreibmaschine Beiträge mit Durchschlägen an, die von Nause und anderen zuverlässigen Parteigenossen in verschlossenen Umschlägen bei kleineren SPD-Funktionären in die Briefkästen geworfen oder persönlich übergeben wurden.
In einem dieser zwei bis vier Seiten langen Rundschreiben griffen Blumenberg und Nause den örtlichen Parteivorstand an und forderten den Rücktritt des Landtagsabgeordneten der SPD, Albert Behrens. Behrens drohte Franz Nause daraufhin, ihn „hochgehen“ zu lassen, wenn er damit ihn und die Partei in Gefahr brächte. Zwei Tage später wurde Franz Nause in Hannover von der Kriminalpolizei verhaftet, die ihn, ohne ihn überführen zu können, nach zwei Tagen wieder entließ.
Franz Nause, Werner Blumenberg und Willy Wendt waren der Kopf der Sozialistischen Front. In Nauses und Wendts Händen lagen von Anfang an das technische Umsetzen der Flugschriften und das Führen der Organisation. Beide garantierten sowohl das Erscheinen aller in den Jahren 1933 bis 1936 erschienen Ausgaben der Sozialistischen Blätter in hunderten von Exemplaren und eine unbekannte Zahl an Funktionärsschriften. Darüber hinaus vergrößerten sie unablässig den Leserkreis und strukturierten in Absprache mit Blumenberg die gesamte Organisation, bauten die Versandtätigkeit auf und kümmerten sich um den Eingang der Lesegelder, damit die jeweils nächste Flugschrift produziert werden konnte. Seit der Verhaftung Willy Wendts am 5. März 1935 war Franz Nause für diese Bereiche allein zuständig. Unterstützt wurde er dabei von seiner Verlobten Auguste Breitzke.
Am 24. Juni 1936 wurde Bruno Cickron, Leiter der Abteilung VI, verhaftet. Bei seiner Durchsuchung fand die Gestapo einen Zettel mit Namen von Personen, für die er Theaterkarten besorgen wollte. Darauf stand auch der von Franz Nause.
Am 30. Juni 1936 wurde Franz Nause verhaftet und von der Gestapo in Hildesheim bis zu seiner Überstellung ins Gerichtsgefängnis Hildesheim am 17. Oktober 1936 mehrfach vernommen und misshandelt. Am 4. Juli 1937 er folgte die Anklage, und am 23. September 1937 wurde er als einer der Hauptangeklagten durch den Volksgerichtshof in Berlin zu zehn Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. Da er manche Anklagepunkte bis kurz vor der Hauptverhandlung noch leugnete, wurden ihm nur neun Monate der U-Haft angerechnet.
Vom 18. Oktober 1937 bis zum 14. März 1940 verbüßte er seine Strafe im Zuchthaus Hameln, dann im Zuchthaus Brandenburg-Goerden. Hier stirbt er am 20. März 1943 an einer Krankheit, deren Behandlung nicht gewährt wurde.
Franz Nause, vermutlich kurz nach der Einlieferung ins Zuchthaus Hameln 1937
© Brandenburgisches Landeshauptarchiv
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[Albert Behrens] war Vorsitzender [der SPD in Hannover]. Landtags ... mehr