Biografien> Hermann Spieske
Hermann Spieske(20. Dezember 1905, Vinnhorst)
Hermann Spieske erlernte den Beruf des Schlossers. Er arbeitete zeitweilig bei der Continental AG in der Schlauchabteilung dauerhaft in der Nachtschicht. Als Apparatebauingenieur verließ er 1931 die Maschinenbauschule in Hannover. Anschließend arbeitslos ließ er sich zum Elektroschweißer umschulen. Seine Arbeitgeber waren künftig die Hannoversche Waggonfabrik AG (HAWA), seit 1934 das Eisenwerk Weserhütte in Bad Oeynhausen. Als die Auftragslage wegen des Rüstungsbeginns stieg, wechselte er beim Eisenwerk in den Vorrichtungsbau.
Dem DMV tat er 1921 bei, der SPD 1927. Seit 1916 war er Mitglied der SAJ, engagierte sich bei den Naturfreunden, der Gemeinde Deutschen Glaubens und seit 1928 im Arbeitersamariterbund. Als er sich 1932 dem Reichsbanner anschloss, lernte er Karl Hilke kennen. Durch seine Mitgliedschaft im Jungrepublikanischen Orden seit 1923 war er militärisch geschult.
Der zweirradbegeisterte Hermann Spieske lernte im Februar 1934 in der Gemeinde Deutschen Glaubens durch seinen Schulkameraden Karl Hilke den Leiter des "illegalen Jungbanners", Walter Spengemann, kennen. Der Kontakt zwischen beiden Männern intensivierte sich nach dem Umzug Hermann Spieskes von Hannover nach Rehme bei Bad Oeynhausen im Mai 1934. Spengemann setzte ihn als "illegalen Ortsleiter" ein. Da Spieske Motorrad fuhr, verfügte er über einen größeren Aktionsradius und brachte Zigarettenschachteln mit zerlegten Sozialistischen Blättern im Auftrag von Spengemann zum Zigarrenhändler August Fischer nach Bielefeld. Außerdem versandte er Sozialistische Blätter als Drucksachen von seinem Wohnort Bad Oeynhausen, um Hannover als Herkunftsort zu verschleiern.
Da er wegen seines Motorrads, der schwarzen Motorradhose und Lederjacke überall zunächst für einen SS-Mann gehalten wurde, übernahm Hermann Spieske weitere Kurierdienste. Karl Jäcker, bis 1932 Mitglied des Reichstags, übergab er beispielsweise Rollen mit illegalen Schriften anderer Herkunft.
Als ein anderes Mitglied der Sozialistischen Front, Peter Schneider, zu Beginn des Jahres 1936 in Hannover die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zog, empfahl ihm Walter Spengemann die Flucht nach Holland. Hermann Spieske brachte Peter Schneider im März 1936 mit dem Motorrad bei Aachen an die holländische Grenze.
Am 8. November 1936 wurde er in Hannover verhaftet und in den folgenden beiden Tagen vernommen. Vom 19. November 1936 an befand er sich im Gerichtsgefängnis Hannover in U-Haft, bis er am 10. November 1937 vom Oberlandesgericht Hamm zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt wurde. Er verbüßte seine Strafe im Zuchthaus Hameln.
Dem DMV tat er 1921 bei, der SPD 1927. Seit 1916 war er Mitglied der SAJ, engagierte sich bei den Naturfreunden, der Gemeinde Deutschen Glaubens und seit 1928 im Arbeitersamariterbund. Als er sich 1932 dem Reichsbanner anschloss, lernte er Karl Hilke kennen. Durch seine Mitgliedschaft im Jungrepublikanischen Orden seit 1923 war er militärisch geschult.
Der zweirradbegeisterte Hermann Spieske lernte im Februar 1934 in der Gemeinde Deutschen Glaubens durch seinen Schulkameraden Karl Hilke den Leiter des "illegalen Jungbanners", Walter Spengemann, kennen. Der Kontakt zwischen beiden Männern intensivierte sich nach dem Umzug Hermann Spieskes von Hannover nach Rehme bei Bad Oeynhausen im Mai 1934. Spengemann setzte ihn als "illegalen Ortsleiter" ein. Da Spieske Motorrad fuhr, verfügte er über einen größeren Aktionsradius und brachte Zigarettenschachteln mit zerlegten Sozialistischen Blättern im Auftrag von Spengemann zum Zigarrenhändler August Fischer nach Bielefeld. Außerdem versandte er Sozialistische Blätter als Drucksachen von seinem Wohnort Bad Oeynhausen, um Hannover als Herkunftsort zu verschleiern.
Da er wegen seines Motorrads, der schwarzen Motorradhose und Lederjacke überall zunächst für einen SS-Mann gehalten wurde, übernahm Hermann Spieske weitere Kurierdienste. Karl Jäcker, bis 1932 Mitglied des Reichstags, übergab er beispielsweise Rollen mit illegalen Schriften anderer Herkunft.
Als ein anderes Mitglied der Sozialistischen Front, Peter Schneider, zu Beginn des Jahres 1936 in Hannover die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich zog, empfahl ihm Walter Spengemann die Flucht nach Holland. Hermann Spieske brachte Peter Schneider im März 1936 mit dem Motorrad bei Aachen an die holländische Grenze.
Am 8. November 1936 wurde er in Hannover verhaftet und in den folgenden beiden Tagen vernommen. Vom 19. November 1936 an befand er sich im Gerichtsgefängnis Hannover in U-Haft, bis er am 10. November 1937 vom Oberlandesgericht Hamm zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt wurde. Er verbüßte seine Strafe im Zuchthaus Hameln.
Hermann Spieske am Tag der Entlassung aus dem Zuchthaus Hameln, 8. Mai 1939
© Historisches Museum Hannover
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